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Bremen: Bürgermeister Bovenschulte: "Friedensarbeit nachhaltig bereichert"

Professor Dieter Senghaas ist einer der international bekanntesten und geachtetsten Friedens- und Konfliktforscher, seit 1978 lehrt und forscht er an der Universität Bremen. Heute (Freitag, 5. September 2025) würdigt die Uni sein Wirken anlässlich seines 85. Geburtstags mit einem Jubiläums-Symposium im Forum am Domshof. Für den Bremer Senat gratulierte Bürgermeister Andreas Bovenschulte persönlich.

Bürgermeister Bovenschulte sagte anlässlich der Eröffnung des Symposiums: "Als langjähriges Mitglied unserer Universität und engagierter Bürger dieser Stadt hat Professor Senghaas nicht nur die Friedensforschung in Deutschland entscheidend mitgeprägt, sondern auch Bremen als Ort des wissenschaftlichen Dialogs und der Friedensarbeit nachhaltig bereichert. Er hat entscheidend zur friedenspolitischen und gesellschaftlichen Debatte beigetragen. Professor Senghaas wurde aus seiner frühen Arbeit heraus zu einem zentralen Fürsprecher einer kritischen Friedensforschung. Mit dieser Arbeit baute er nicht nur Institutionen auf, er begründete damit auch die Friedensforschung in Deutschland insgesamt mit."

Die heutige Welt sei nicht nur von Konflikten, sondern auch von gewaltigen Chancen geprägt, so Bovenschulte weiter. "Diese Chancen zu nutzen, erfordert dieselben Tugenden, die Professor Senghaas vorgelebt hat: wissenschaftliche Genauigkeit, Mut zur klaren Analyse – und zugleich den Optimismus, dass Veränderungen möglich sind", betonte Bürgermeister Bovenschulte. Abschließend dankte er Dieter Senghaas im Namen des Senats für seine Lebensleistung und wünschte ihm "persönlich vor allem Gesundheit, Freude und die Zeit, weiterhin das zu tun, was Sie auszeichnet: neugierig zu bleiben, zu hinterfragen, zu inspirieren."

Professor Dieter Senghaas
Dieter Senghaas, geboren 1940, zählt zu den einflussreichsten Friedens- und Konfliktforschern weltweit. Nach Studien in Tübingen, Frankfurt sowie an US-amerikanischen Universitäten promovierte er 1967 mit einer Arbeit zur Theorie der internationalen Beziehungen.

Als Mitbegründer der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung setzte er bereits in den 1970er-Jahren Maßstäbe in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Friedens- und Konfliktfragen. 1978 folgte er dem Ruf an die Universität Bremen, wo er die Friedens- und Konfliktforschung entscheidend prägte und Bremen zu einem zentralen Standort dieser Disziplin machte. Bis 2005 wirkte er dort als Professor für Internationale Politik, seit 2006 ist er Senior Fellow am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS).

International bekannt wurde Senghaas durch das von ihm entwickelte "zivilisatorische Hexagon" – ein Modell, das bis heute als theoretisches Fundament gilt, um die Bedingungen für dauerhaften Frieden in Gesellschaften zu beschreiben.

Für sein herausragendes wissenschaftliches Lebenswerk wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem International Peace Research Award (1987), dem Göttinger Friedenspreis (1999), dem Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon in Bremen (2006) und dem Leopold-Kohr-Preis (2010).

Pressestelle des Senats Bremen