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Baden-Württemberg: Entwicklungspolitische Landeskonferenz setzt den Dialogprozess „Welt:Bürger gefragt!“ fort

„Traditionell prägen effiziente und nachhaltige Projekte aus der Zivilgesellschaft die Entwicklungspolitik Baden-Württembergs. Deshalb ist es nur konsequent, wenn wir die Menschen fragen, bevor wir die Agenda unserer Entwicklungspolitik fürs nächste Jahr festlegen“, so der Minister für Europa, Bundesrat und internationale Angelegenheiten Peter Friedrich auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz. Die Konferenz im Rahmen der Messe „Fair Handeln“ setzt die Initiative „Welt:Bürger gefragt!“ fort.

„Schon zum dritten Mal bringen mehrere Hundert engagierte Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen und Ideen in unsere Entwicklungspolitik ein. Das zeigt, dass wir mit diesem bundesweit einmaligen Format auf einem guten Weg zu einer wirksameren Entwicklungspolitik sind“, so Minister Friedrich. Gäste auf der Konferenz waren unter anderem die Bischöfe Dr. Frank Otfried July und Dr. Gebhard Fürst sowie der der stellvertretende Generaldirektor von EuropeAid Klaus Rudischhauser. Gemeinsam mit Minister Friedrich stellten sie sich den Fragen, Ideen und Wünschen der Bürgerinnen und Bürger.

In zehn Workshops wurden die Eckpunkte der Entwicklungspolitik Baden-Württembergs thematisiert. Eine besondere Rolle kam dabei den 20 neuen Eine-Welt-Promotoren zu. Finanziert durch Land und Bund arbeiten sie seit 2013 für zivilgesellschaftliche Träger in ganz Baden-Württemberg. Ziel der Promotoren ist es, das Engagement der über 1.500 Initiativen im Land zu unterstützen, zu bündeln und zu professionalisieren.

Seit Beginn des entwicklungspolitischen Dialogprozesses „Welt:Bürger gefragt!“ sind im Land zahlreiche innovative Initiativen entstanden. Auf der Messe „Fair Handeln“ wurden viele Projekte erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt: Koordiniert über den Städtetag Baden-Württemberg beraten und vernetzen sich in dem Projekt „Engagement Kommunal – Verantwortung Global“ etwa erstmals Kommunen gegenseitig in Sachen Entwicklungspolitik. Ebenfalls bundesweit einmalig ist die Einbettung der „Fair-Trade-School-Kampagne“ in die entwicklungspolitische Landschaft von Baden-Württemberg. Staats- und Kultusministerium, die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit und die Eine-Welt-Promotoren beraten in diesem Rahmen viele an Entwicklungspolitik interessierte Schulen in Baden-Württemberg. Ein besonderes Anliegen der an der Konferenz beteiligten Bürgerinnen und Bürger bildete auch die mittlerweile über 30 Jahre alte Partnerschaft Baden-Württembergs mit dem zentralafrikanischen Burundi. Im Mai 2014 soll Minister Friedrich eine neue, von zahlreichen Bürgerinitiativen getragene Partnerschaftserklärung unterzeichnen.

„Die wichtigen Erfahrungen und die große Expertise aller Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer tragen dazu bei, vielen Menschen in unseren Entwicklungspartnerländern neue Perspektiven zu geben. Ihr Engagement bringt uns aber auch dazu, unsere eigenen Verhaltensweisen – unser Konsumverhalten oder die Art unseres Wirtschaftens – zu überdenken. Nur wenn wir uns in Nord und Süd gleichermaßen entwickeln, kommen wir einer gerechteren und nachhaltigeren Welt näher“, so Minister Friedrich.

Der Beteiligungsprozess „Welt:Bürger gefragt!“

Unter dem Motto „Welt:Bürger gefragt!“ hat die Landesregierung im Jahr 2012 einen Beteiligungsprozess angestoßen, in dem neue Entwicklungspolitische Leitlinien für Baden-Württemberg erarbeitet wurden. Auf der Grundlage dieser Leitlinien berät ein Bündnis entwicklungspolitischer Akteure im Land regelmäßig die gemeinsame Agenda für das kommende Jahr. Dieses Beteiligungsformat der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz ist bundesweit einmalig. Bis zur nächsten Konferenz 2015 begleiten der Rat für Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg – ein unabhängiges Expertengremium, ergänzt um auf der Landeskonferenz gewählte Delegierte – die Umsetzung der Agenda.

Baden-Württemberg, Staatsministerium