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Baden-Württemberg: Erste Entwicklungspolitische Landeskonferenz setzt Initiative „Welt:Bürger gefragt!“ fort

Rund zweihundert engagierte Bürgerinnen und Bürger haben heute auf der ersten Entwicklungspolitischen Landeskonferenz die Schwerpunkte der Landesentwicklungspolitik des kommenden Jahres erarbeitet. Die Konferenz im Rahmen der Messe „Fair Handeln“ setzt die Initiative „Welt:Bürger gefragt!“ fort. In diesem von der Landesregierung organisierten und von der Evangelischen Akademie Bad Boll moderierten Bürgerbeteiligungsprozess waren die neuen Entwicklungspolitischen Leitlinien Baden-Württembergs erarbeitet worden.

„In Zeiten einer rasanten Globalisierung ist Entwicklungspolitik keine Einbahnstraße mehr. Sie kann nur gelingen, wenn auch wir uns bewegen und entwickeln“, so der Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten Peter Friedrich. „Dies gilt besonders für Baden-Württemberg, das wie kaum ein anderes Land international verflochten ist – durch seine Wirtschaftsbeziehungen ebenso wie durch die kulturelle Vielfalt der Baden-Württemberginnen und Baden-Württemberger.“

In sieben Workshops konkretisierten die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer die entwicklungspolitischen Vorhaben in Baden-Württemberg für die nächsten 12 Monate. Auf der Konferenz wurden zu allen Handlungsfeldern Delegierte gewählt. Sie sollen die gemeinsamen Anliegen begleiten und bis zur nächsten Entwicklungspolitischen Landeskonferenz im April 2014 gegenüber der Landesregierung vertreten.

Insbesondere stand das Eine-Welt-Promotoren-Programm, das im Land zum 1. April 2013 gestartet ist, im Zentrum des Interesses der Konferenzteilnehmer. Dieser neue Ansatz unterstützt das effiziente Engagement der vielen Vereine und Initiativen in Baden-Württemberg. Zukünftig werden insgesamt elf Personalstellen bei vielen zivilgesellschaftlichen Trägern entstehen. Bund, Land und Kommunen, Kirchen und Zivilgesellschaft haben diesen neuen Promotoren bereits ihre Unterstützung und Zusammenarbeit zugesagt. „Durch dieses von Bund und Land finanzierte Programm erhoffen wir uns einen weiteren Schub. Das neue Personal soll beraten und vernetzen und so möglichst allen 1.500 Initiativen im Land zugutekommen“, erläuterte Minister Friedrich.

Im Bereich Wirtschaftspolitik wurden Fragen zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen sowie der nachhaltigen Einkaufspolitik der öffentlichen Hand gestellt. Im Bereich Bildungspolitik ging es um globales Lernen an Schulen und Universitäten und um die Situation der mehreren zehntausend Menschen aus Entwicklungsländern, die in Baden-Württemberg studieren. Die Themen Ressourceneffizienz und Klimapolitik prägten den Bereich Umweltpolitik. Außerdem wurde eine Vertiefung der Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi thematisiert.

„Moderne Entwicklungspolitik stellt nicht nur den Staat vor Herausforderungen. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe. Umso wichtiger ist es, dass die kommunalen Spitzenverbände, die Kirchen, die meisten der 1.500 zivilgesellschaftlichen Initiativen im Land sowie die entwicklungspolitischen Organisationen des Bundes hinter den neuen Leitlinien stehen“, so Minister Friedrich. „Wichtig ist, dass wir uns von der Frage leiten lassen: Was können wir gemeinsam tun? Deshalb ist die heutige Konferenz so bedeutend: Gemeinsam wollen wir die Agenda und die Prioritäten des nächsten Jahres festlegen, uns gegenseitig beraten und abstimmen und, wann immer möglich, gemeinsam agieren.“

„Welt:Bürger gefragt!“

Über 1.800 Bürgerinnen und Bürger sowie etwa 120 Organisationen hatten sich im vergangenen Jahr am Dialogprozess „Welt:Bürger gefragt!“ beteiligt. Die Landesregierung hatte diesen Entwurf aufgegriffen und ihn am 5. Februar 2013 als neue Entwicklungspolitische Leitlinien für Baden-Württemberg im Kabinett verabschiedet. Einmal jährlich soll nun eine Entwicklungspolitische Landeskonferenz über die bisherige Umsetzung der Entwicklungspolitischen Leitlinien beraten und die Handlungsvorschläge überarbeiten.
Mehr Informationen zum Dialog zum entwicklungspolitischen Dialog der Landeseregierung finden Sie hier.

Baden-Württemberg, Staatsministerium