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Baden-Württemberg: Peru-Partnerschaft Friesenheim feiert 25-jähriges Bestehen

Kirchengemeinde und katholische Gemeinde laden am Sonntag zu einem Familiengottesdienst mit anschließendem Empfang / Ausstellung bis 3. November zu sehen.

Die Kirchengemeinde Friesenheim feiert am Sonntag, 9. Oktober, das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der peruanischen Gemeinde Buen Pastor in Callao. Nach dem Gottesdienst laden der Perukreis und die politische Gemeinde gemeinsam zu einem Sektempfang und einer Vernissage zur Ausstellung über die vergangenen 25 Jahre in den Bürgersaal ins Rathaus II ein.

Die Partnerschaft wurde 1997 angestoßen über die bereits bestehende übergeordnete Partnerschaft der Erzdiözese Freiburg mit der katholischen Kirche in Peru. Von zu Beginn bis zu 160 Partnerschaften zwischen einzelnen Gemeinden bestehen heute nur noch circa 80. Es bleibe eine dauernde Herausforderung die Partnerschaft lebendig zu halten, berichtet Martina Hamm im Pressegespräch. Sie ist seit der Gründung mit dabei und bis heute im Perukreis aktiv. In den 25 Jahren sei bereits 14 Mal eine Delegation nach Peru geflogen, elf Mal kamen Vertreter der Partnergemeinde nach Friesenheim. Auch wenn die Sprache eine Herausforderung bleibe, so Hamm, "ohne den persönlichen Austausch und direkte Begegnungen kann man eine Partnerschaft nicht am Leben erhalten."

Umso dankbarer seien die Mitglieder, dass der Grundgedanke des gemeinsamen Austauschs, das "miteinander den Glauben leben" trotz vieler Veränderungen in beiden Gemeinden bis heute Bestand hat. "Natürlich sammeln wir auch regelmäßig Spenden und unterstützen die Partnergemeinde, wo es nötig ist", so Hamm. Das sei jedoch nicht das alleinige Ziel der Partnerschaft. Fester Bestandteil sei jedoch schon länger ein Zuschuss zum sogenannten Kinder-Comedor, in dem Kinder, Schwangere und Stillende für einen kleinen Obolus eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. Und gerade in den vergangenen zwei Jahren sei finanzielle Unterstützung besonders notwendig gewesen: "Wir haben noch nie so viel Geld überwiesen. Zum Glück hatten wir die Mittel dafür. " Viele Gemeindemitglieder in Callao seien arbeitslos oder alleinerziehend und durch die strengen Ausgangssperren während der Corona-Pandemie zeitweise in Not geraten.


Die Ausstellung, die am Sonntag eröffnet wird, soll all diese verschiedenen Aspekte der Partnerschaft aufzeigen: den gemeinsamen Glauben, Besuche und Begegnungen, die Politik, kulturelle Unterschiede und gemeinsame Projekte. Vollständig, inklusive peruanischer Keramiken und Krippen, wird die Ausstellung nur am Sonntag zu sehen sein. Danach muss man sich die Ausstellung erradeln oder erfahren: Die einzelne Themenblöcke wandern in die sechs Kirchen der Gemeinde, ein Teil verbleibt im Rathaus und ein Teil wird bis zum 3. November in den Räumen der Sparkasse ausgestellt.

Badische Zeitung, Hannah Fedricks Zelaya