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Bremen: Lamido von Tibati trägt sich in das Goldene Buch ein

Lamido von Tibati trägt sich in das Goldene Buch ein

Der Lamido von Tibati (Kamerun), Seine Majestät El Hadj Hamidou Mohaman Bello, ist vom 23. bis zum 28. Oktober 2022 auf Einladung des Präsidenten des Senats, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, und auf Initiative der Direktorin des Übersee-Museums, Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, in Bremen zu Besuch. Heute (25. Oktober 2022) war er im Rathaus und trug sich in das Goldene Buch ein. Anlass des Besuchs des Lamidos sind etwa 150 Objekte im Bestand des Übersee-Museums, die im Jahr 1898/99 im Rahmen des "Wute-Adamaua Feldzugs" unter Hauptmann Oltwig von Kamptz als Kommandeur der deutschen "Schutztruppe" aus dem Sultanspalast und der Stadtregion Tibati (Kamerun) entwendet wurden. Nun gibt es Vorgespräche über mögliche Rückgaben und andere Kooperationsmöglichkeiten.

Informationen zu aus heutiger Sicht eindeutig geplünderten Objekten in der Sammlung des Übersee-Museums, wurden erstmals um das Jahr 2000 veröffentlicht. Seit 2018 steht das Übersee-Museum dazu in Kontakt mit dem heutigen Lamido von Tibati. Im Januar 2020 hat dieser über die Deutsche Botschaft die Rückführung der Objekte verlangt.

Bürgermeister Bovenschulte: "Ich freue mich sehr, dass der Lamido von Tibati zum Besuch hier nach Bremen gekommen ist. Das uns verbindende Thema des Umgangs mit geraubter Objekte ist eines, das sich am besten im guten und direkten Kontakt besprechen lässt."

Seine Majestät El Hadj Hamidou Mohaman Bello: "Mir geht es bei diesem Besuch darum, ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Bremen und Tibati aufzubauen und nicht um die Rückführung von Objekten. Ich verspreche mir von dieser Beziehung, dass wir die Deutschen nicht als Feinde ansehen, sondern als Freunde, die uns dabei helfen können, unsere Lebensgrundlage zu bessern."

Mit der Einladung nach Bremen möchten die Freie Hansestadt Bremen und das Übersee-Museum dem Lamido von Tibati die Möglichkeit geben, die betroffenen Objekte und die Dokumente zur Sammlung im Übersee-Museum persönlich zu sichten. Daran anknüpfend sind Gespräche zu Rückgabewünschen, aber auch anderweitigen Kooperationsmöglichkeiten im Sinne einer Entwicklungszusammenarbeit geplant, denen der Lamido von Tibati offen gegenübersteht.

Direktorin des Übersee-Museums, Prof. Dr. Wiebke Ahrndt: „Rückgabe sollte kein Schlusspunkt, sondern der Anfang von etwas Neuem sein. Daher freue ich mich sehr, dass wir die Gespräche über Rückgabe von Kulturgut mit Fragen der Entwicklungszusammenarbeit verbinden.“

Freie Hansestadt Bremen, Pressestelle des Senats