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Universität Hamburg stellt „Koloniale Orte“ vor

Erste wissenschaftliche App zur Kolonialgeschichte Hamburgs geht online

Hamburg war Deutschlands Kolonialmetropole und geht bei der Aufarbeitung seines kolonialen Erbes nun neue Wege. Wo vormals das Kolonialinstitut für den Dienst in Übersee ausbildete, hat das Team der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer eine App erarbeitet, die Hamburgs Kolonialgeschichte mit dem Smartphone zugänglich macht.

Nutzerinnen und Nutzer können aus drei thematischen Rundgängen („Politik, Kultur und Gesellschaft“, „Wirtschaft und Handel“ und „Wissenschaft und Forschung“) wählen und die kolonialen Verbindungen verschiedener Orte in Hamburg kennenlernen – auch ohne Vorwissen und auf Höhe der aktuellen Forschung. Die Forschungsstelle bietet damit einen niedrigschwelligen Zugang zur Kolonialgeschichte und zeigt, welchen Beitrag die Geschichtswissenschaft für eine moderne Stadt leisten kann.

Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin: „Hamburg ist das Tor zur Welt – aber auch das Tor zur kolonialen Welt, wie die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ in ihrer gleichnamigen Publikation eindrucksvoll aufgearbeitet hat. Mit der App „Koloniale Orte“ haben wir die Ergebnisse des Buches nun auch digital für alle Hamburger:innen und Tourist:innen dieser Stadt aufbereitet, damit diese wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse für möglichst viele Menschen zugänglich sind. Mit ihr kann man sich interaktiv auf Spurensuche begeben und die viel zu lange unsichtbaren dunklen Kapitel unserer Geschichte endlich sichtbar machen – egal ob bei einem Spaziergang oder vom Sofa aus. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten der Forschungsstelle für ihr großes Engagement. Mit der Entwicklung dieser App haben Sie einmal mehr gezeigt, wie zeitgemäße Wissenschaftskommunikation aussehen kann.“

Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Die App „Koloniale Orte“ ist ein sehr gutes Beispiel für die Transfer-Aktivitäten der Universität Hamburg und für die „Öffnung in die Gesellschaft“: Jede/r kann die bereits verfügbare, kostenfreie App herunterladen und sofort anwenden. Koloniale Orte und Geschichte in Hamburg und auf dem Universitätscampus können wissenschaftlich aufbereitet, nachempfunden und erfahrbar gemacht werden. Die Applikation wurde mit Mitteln der Exzellenzstrategie ermöglicht. Der Dank gilt an Prof. Dr. Jürgen Zimmerer und an das Team der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ für die gute wissenschaftliche und praxisnahe Umsetzung.“

Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Leiter der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“: „Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass wir gerade in diesem Jubiläumsjahr, 140 Jahre nachdem Hamburger Kaufleute den Anstoß zur Kolonialreichsgründung gaben und 115 Jahre nach der Gründung des Hamburgischen Kolonialinstituts, eine App vorlegen können, die unsere Forschungsergebnisse unmittelbar mit den Hamburgerinnen und Hamburgern teilt. Die App zeigt auch, wie eine moderne Geschichtsaufarbeitung aussehen kann und was die Geschichtswissenschaft zu den großen gesellschaftlichen Debatten unserer Zeit beitragen kann – für alle Generationen und mit der Nutzung modernster technischer Möglichkeiten.“

Die App „Koloniale Orte“ steht ab sofort in den entsprechenden App-Stores kostenfrei zur Verfügung.

Universität Hamburg, Pressesprecher des Präsidenten