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Rheinland-Pfalz: Ministerpräsident Schweitzer empfängt ruandische BioMex-Praktikant/innen – stärkt Wissenstransfer

„Die Biotechnologie ist für Rheinland-Pfalz von strategischer Bedeutung. Unsere Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen bringen in diesem Feld eine enorme Bandbreite an Wissen, Erfahrung und Innovationskraft ein. Das Zertifikatsprogramm BioMex ist ein hervorragendes Beispiel für gelebten internationalen Wissenstransfer. Es verbindet rheinland-pfälzische und ruandische Partner, um junge Menschen für das dynamische und zukunftsweisende Feld der Biotechnologie zu qualifizieren. Ich freue mich deshalb sehr, die ruandischen Teilnehmenden heute hier in Mainz willkommen zu heißen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer beim Empfang der Praktikantinnen und Praktikanten des BioMex-Zertifikatsprogramms in der Staatskanzlei.

„Seit dem Start des Programms haben bereits 108 ruandische Studierende die praxisorientierten Lehrangebote durchlaufen – ein beeindruckender Erfolg. Es entstand aus unserem gemeinsamen Ziel, die Zusammenarbeit zwischen rheinland-pfälzischen und ruandischen Hochschulen in den Bereichen Biotechnologie und Biomedizin zu stärken. Das Projekt leistet einen Beitrag dazu, den Biotechnologiesektor in Ruanda nachhaltig zu stärken, neue Beschäftigungsperspektiven zu eröffnen und insbesondere auch benachteiligten Gruppen den Zugang zu diesem Zukunftsfeld zu ermöglichen. Ruanda arbeitet konsequent daran, ein afrikanisches Zentrum für Biotechnologie und Pharmazie zu werden. Weiterbildung spielt dabei eine Schlüsselrolle, damit junge Menschen die Kompetenzen erwerben, die sie für eine erfolgreiche berufliche Zukunft brauchen. Gemeinsam leisten wir so einen Beitrag dazu, Chancen zu schaffen und Perspektiven zu eröffnen – für die Menschen vor Ort und für eine starke Graswurzelpartnerschaft“, so der Ministerpräsident.

Zwölf Studierende aus Ruanda absolvieren derzeit zweiwöchige Praktika bei renommierten Partnern in Rheinland-Pfalz. Acht von ihnen werden bei Boehringer Ingelheim betreut, zwei bei der Novo Nordisk Pharma GmbH und zwei an der Universitätsmedizin Mainz. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis ermöglicht wertvolle Einblicke in moderne biomedizinische und biotechnologische Arbeitsweisen. Die Staatskanzlei unterstützte die Vermittlung der Praktika und förderte die Reise.

Das Zertifikatsprogramm BioMex – Advanced Biomedical Expertise wurde an der Hochschule Koblenz initiiert und am Campus Remagen im Fachbereich Mathematik, Informatik und Technik akademisch verankert. Der Präsident der Hochschule Koblenz, Professor Karl Stoffel, betonte die internationale Dimension der Kooperation, während Professor Maik Lehmann von der Technischen Hochschule Bingen die Verzahnung mit weiteren Fachbereichen der rheinland-pfälzischen Hochschulen hervorhob. Das zfh – Zentrum für Fernstudien im Hochschulverbund – verantwortet die administrative Umsetzung, die Akkreditierung und die Zertifizierung des Studiengangs. Partner in Ruanda ist das Institute of Applied Sciences Ruhengeri (INES), die Umsetzung in Ruanda erfolgt durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Das Zertifikatsprogramm BioMex eröffnet seit 2024 Studierenden und Fachkräften die Möglichkeit, individuelle Profile in Bereichen wie Biotechnologie, Biomedizin, Pharmazeutische Chemie und Technologie, Innovationsmanagement, interkulturelle Zusammenarbeit sowie Energie- und Umweltmanagement zu entwickeln. Seit dem Wintersemester 2025/26 können erstmals auch deutsche und internationale Studierende am BioMex-Zertifikatsprogramm teilnehmen.

Rheinland-Pfalz und Ruanda verbindet seit 1982 eine Partnerschaft, die einzigartig in Deutschland ist. Mehr als 2.280 Projekte, die mit rund 70 Millionen Euro Landes- und Spendengeldern gefördert wurden, belegen die Stärke dieser Verbindung. Die Partnerschaft lebt von den vielen Menschen, die sich in der Hochschulzusammenarbeit sowie in zahlreichen Schulpartnerschaften, kommunalen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Initiativen engagieren. Sie füllt den Gedanken der Solidarität mit Leben – von Mensch zu Mensch. 

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Pressestelle der Landesregierung