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Thüringer: Fachkräftegewinnung im Ausland: Erfolgreicher Start von zehn Projekten aus ESF Plus-Förderung

Der Fachkräftemangel bewegt die Arbeitswelt wie kein anderes Thema. Auch Thüringen muss sich diesbezüglich zukunftssicher aufstellen. Das bedeutet unter anderem auch, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Dabei helfen sogenannte Gewinnungsprojekte, die über den ESF Plus kofinanziert werden und darauf abzielen, Thüringer Arbeitgeber unterschiedlicher Branchen und interessierte (zukünftige) Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland zusammenzubringen.

Zehn Gewinnungsprojekte unterschiedlicher Träger sind zum 1. Januar 2023 in Thüringen erfolgreich gestartet. Sie werden anteilig aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (60 Prozent), aus Landesmitteln (20 Prozent) und aus Eigenmitteln (20 Prozent) der beteiligten Unternehmen gefördert. Insgesamt fließen 6,7 Millionen Euro in die Maßnahmen.

Über eine Laufzeit von drei Jahren (2023 bis 2026) sollen in bisher 19 Zielländern über 1.000 Menschen für eine Ausbildung oder Arbeitsaufnahme in Thüringen gewonnen werden. Unter den Zielländern sind sowohl mittel- und südamerikanische Länder wie Chile, Guatemala und Mexiko als auch osteuropäische Länder wie Albanien, Georgien und Moldawien sowie asiatische Länder wie die Philippinen und Vietnam sowie weitere.

Dazu Arbeitsministerin Heike Werner: „Die erste Bilanz der Projekte ist positiv. Stand jetzt werden etwa 130 Menschen aus acht Ländern darauf vorbereitet, nach Thüringen zu kommen. Damit leisten die Projekte einen wichtigen Beitrag, um dem Fachkräftemangel in Thüringen entgegen zu wirken. Und sie tragen vor allem dazu bei, dass die Menschen, die nach Thüringen kommen, eine gute Perspektive haben und auch hierbleiben wollen. Den geförderten Projekten liegen Qualitätskriterien zugrunde, die Fairness und Transparenz voraussetzen. Das heißt, die jungen Menschen werden intensiv und individuell auf ihre Arbeit in Thüringen vorbereitet.“

Das beinhaltet beispielsweise einen Überblick über den Einreiseprozess, das duale Ausbildungssystem, das deutsche Sozialversicherungssystem und eine Aufklärung über die Rechte und Pflichten während einer Ausbildung oder Beschäftigung in Deutschland. Darüber hinaus werden Thüringer Landeskenntnisse vermittelt und in persönlichen Orientierungsgesprächen die jeweiligen Stärken und beruflichen Möglichkeiten herausgearbeitet. Grundlegende Sprachkenntnisse sind bei Aufnahme in die Gewinnungsprojekte bereits vorhanden.

Ministerin Werner betont: „Die Menschen müssen wissen, was auf sie zukommt, um zu entscheiden, ob sie diesen Weg beschreiten wollen. Und sie brauchen Ansprechpersonen aus Thüringen an ihrer Seite. Deshalb werden auch Betreuungsstrukturen nach der Einreise in Thüringen gefördert. Denn es ist das eine, die Menschen dafür zu begeistern, nach Thüringen zu kommen und hier eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle aufzunehmen. Mindestens genauso wichtig ist es aber, sie dann in Thüringen nicht allein zu lassen und ihnen dabei zu helfen, sich hier ein gutes Leben aufzubauen. Dazu gehört es eben auch, bei der Integration ins Unternehmen und die Gesellschaft zu helfen, Vereine und Verbände bekannt zu machen und Unterstützung anzubieten.“

Die Projekte sind über viele Branchen hinweg tätig – von Pflege und Sozialwirtschaft über Bau und Industrie bis hin zu Gastronomie und Hotellerie.

Weitere Informationen sowie eine Übersicht der Projekte unter: https://www.thaff-thueringen.de/gewinnung-internationaler-arbeits-und-fachkraefte

Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie